Als Konsequenz unzähliger Fake-Profile bekannter Personen führte Instagram vor knapp 3 Jahren das Feature „Verifizierte Banner“ ein. Lange Zeit galt er als Mangelware, da die Beantragung lediglich Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, Prominenten und Marken vorenthalten war. Doch immer mehr Profile schmücken sich aktuell mit dem „blauen Haken“, der als Symbol für ein authentisches Konto steht. Was mit der Intention zum Schutz der Instagram-User begonnen hat, damit diese der echten Person oder Marke und keinem Fake-Profil folgten, entwickelte sich mit der Zeit zu einem ehrgeizigen Streben nach dem blauen Statussymbol.

Eine offizielle Beantragung zur Verifizierung ist nicht möglich. Die Vergabe findet ausschließlich durch Instagram selbst statt. Greift man allerdings weit genug ins Portemonnaie, ist es durchaus möglich einen „blauen Haken“ über Nacht zu bekommen. Verlässt man sich auf die Aussage der britisch-amerikanischen Social-Media-Newssite Mashable, so sollen Interessierte sogar bis zu 15.000 US-Doller auf den Instagram-Schwarzmarkt zahlen.

Der „blaue Haken“ findet über Vermittler, die in Kontakt zu Instagram-Mitarbeitern stehen, den Weg ins Profil. Pro Verifizierung sollen die Bemächtigten Summen zwischen 1.200 und 8.000 US-Dollar verlangen – on top kommen dann noch Vermittlungsgebühren. Letztendlich ist die finale Summe abhängig davon, ob die Person/die Marke bereits in der Öffentlichkeit steht und wie schwer sich der Prozess gestaltet. Und wofür das alles? Eine Verifizierung trägt zu einer besseren Sichtbarkeit bei und verspricht eine höhere Listung auf der Plattform. Kurzum: Viele Interessenten, die ihren Unterhalt mit Marketing auf Instagram zahlen, erhoffen sich durch das Symbol neben dem Namensfeld interessanter für große Werbedeals zu werden.

Wir bei Lucky Shareman vertreten die Meinung, dass Reichweite nicht alles ist. Dementsprechend lassen wir uns bei der Influencer-Auwahl auch nicht von einem blauen Prestigesymbol verführen. Für uns ist der „blaue Haken“ lediglich eine Absicherung, dass es sich bei diesem Profil um eine reale Person oder Marke handelt. Bei der Wahl achten wir besonders darauf, dass der Influencer zur Brand passt und seine Zielgruppe der des Kunden entspricht. Dabei muss der Influencer selbst nicht unbedingt die Zielgruppe wiederspiegeln. Zwar spielt auch die Reichweite eine wichtige Rolle – vor allem, wenn es um die Kalkulation geht – jedoch betrachten wir diese nicht allein, sondern in Zusammenspiel mit vielen weiteren Merkmalen.

Um den Schwarzmarkt letztendlich nun einen Strich durch die Rechnung zu machen, könnte eine Einführung der Beantragung für das Verifizieren von Personen/Marken für alle eine optimale Lösung sein. Somit verschwindet der Glaube, dass ein „blauer Haken“ etwas ganz Besonderes und vor allem der Eintritt in die VIP-Area von Instagram sei. Zu Gunsten vieler Instagram-Mitarbeiter wurde die eigentliche Intention der Einführung von vielen Usern falsch verstanden. Offensichtlich hat die Plattform mit der beschränkten Einführung von verifizierten Profilen ein Stein ins Rollen gebracht, der nur mit einer Verallgemeinerung gestoppt werden kann, damit das soziale Netzwerk nach der Flut an Fake-Follower- und Fake-Engagement-Bots keinen weiteren Ratscher an der Glaubwürdigkeit einfahren muss.