Die Einführung des Algorithmus bei Instagram hat für viel Aufsehen gesorgt. Beiträge werden seither nicht mehr in chronologischer Reihenfolge in der Timeline angezeigt, sondern individuell auf jeden einzelnen User abgestimmt. Not macht erfinderisch: Um dennoch im Newsfeed vieler Follower sichtbar zu bleiben, versuchen Instagrammer den verfluchten Algorithmus auszutricksen. Die einen probieren es mit der Verwendung von bestimmten Hashtags, die anderen greifen auf Bots zurück oder kaufen sich Likes, Follower und Kommentare. Da gefakte Profile mittlerweile mit Hilfe bestimmter Mittel leicht zu erkennen sind und Influencer mit realen Interaktionen logischerweise gefragter sind, schließen sich einige zum gegenseitigen Liken und Kommentieren zusammen: Instagram Pods.

Was sind Instagram Pods?

Der Zusammenschluss von 10 bis 15 Instagrammern eines ähnlichen Themas (Mode, Fitness, Food etc.) in geheimen Gruppen nennt man Instagram Pod. Absicht ist, dass sich die einzelnen Mitglieder gegenseitig pushen und Likes und Kommentare generiert werden.

Wie funktionieren Instagram Pods?

Damit die Bilder der Instagrammer nicht in der Bilderflut untergehen, schließen sie sich in Gruppent via Direct Message auf Instagram, Whatsapp oder Facebook kurz.. Jedes Mal, wenn ein Teilnehmer ein neues Bild veröffentlicht, wird die Gruppe informiert. Jede Gruppe hat seine eigenen Regeln: In einigen muss innerhalb der ersten Stunde geliked und kommentiert werden, bei anderen reicht ein Smiley als Kommentar aus.

Welches Ziel verfolgen Instagram Pods?

Der neue Instagram Algorithmus zeigt im Newsfeed vor allem Bilder mit hoher Interaktion an. Diese signalisiert der Plattform, dass es sich hierbei um qualitativ hochwertiges Material handelt, welches zudem noch die Interaktion des Kanals fördert. Es werden vor allem jene Bilder angezeigt, die innerhalb der ersten Minuten nach Veröffentlichung viel Engagement erzeugen konnten. Deshalb gibt es in einigen Gruppen ein Zeitlimit, welches eingehalten werden muss. Der Beitrag wird von Instagram als „High Content“ eingestuft und kann sogar auf der „Entdecken“ Seite angezeigt werden. Dies wiederrum führt im  besten Fall dazu, dass neben weiteren Likes und Kommentaren auch Follower generiert werden.

Welche Folgen haben Instagram Pods für das Influencer Marketing?

Ob sich durch Instagram Pods konkrete Vorteile ergeben lässt sich schwer beantworten. Zwar ist es durchaus möglich, dass Engagement der Instagrammer gesteigert wird, dennoch ist der Grad zwischen ernst gemeinter Interaktion und offensichtlicher Zweckbeziehung ein sehr schmaler. Für den Aufbau eines Accounts mögen Instagram Pods vielleicht hilfreich sein, dennoch schätzen wir die zu auffällige Nutzung solcher „Hilfsmittel“  als rufschädigend ein. Wir als Agentur für Influencer Marketing sind sehr darauf bedacht unseren Kunden bei einer Kampagne Feedback aus der Community eines Influencers zu geben. Dies ist  wertvoll für ihn, da sich dadurch das Produkt oder die Dienstleistung optimieren lässt. Stammt das Feedback nun aber aus einer Zweckbeziehung, die lediglich auf Interaktion aus ist und inhaltlich keinen Bezug zum Beitrag hat, so ist diese Art von Feedback nicht verwertbar.  Ähnlich wie bei Fake-Likes und –Followern spielen die Influencer mit dem selbstorganisierten Gruppen nicht mit fairen Mitteln. Das Influencer Marketing verändert sich: Interessant sind nicht mehr nur Influencer mit einer enormen Reichweite, sondern vor allem jene mit einer aktiven Community, die ernsthaftes Interesse an den Inhalten zeigen.

Egal ob Fake-Interaktion, -Follower oder Instagram Pods – Authentisch ist in unseren Augen was anderes.