Social Media Studie WAVE 9: „Menschen ignorieren Marken. Die Menschen ignorieren.“ 

Erst kürzlich veröffentlichte die Mediaagentur Universal McCann die aktuellsten Auswertungen der seit 2006 laufenden Social Media Studie WAVE.  Seit 2006 dokumentiert das Unternehmen die weltweite Entwicklung neuer Medientechnologien, den Einfluss von Social Media auf die gesellschaftliche Kommunikation und die damit verbundenen Veränderungen des Mediennutzungsverhalten. Befragt wurden 52.500 Menschen aus 78 Ländern und beobachtet die Hauptbereiche: Geräte, Plattform, Content und Moments. Die spannendsten Erkenntnisse der Studie haben wir anbei einmal für Sie zusammengefasst:

 

  • Alltagsheld Smartphone
    Dass Smartphones längst keine Zeitvertreiber mehr sind, sondern sich zu einem alltäglichen Allrounder entwickelt haben, wird vor allem daran deutlich, dass sie immer mehr Funktionen anderer Endgeräte übernehmen. Nutzer verwenden es nicht allein, um mit anderen in Kontakt zu bleiben, sondern ziehen es auch heran, um schnell an Informationen zu gelangen, sich in der Umgebung zu orientieren oder um etwas zu organisieren. Smartphones sind zur Gewohnheit geworden – was in Wave 7 noch aufregend war, wie beispielsweise der Langenweile entfliehen, sich die Zeit zu vertreiben oder das Entspannen, ist nun zur Normalität geworden. Lediglich der E-Commerce kann von dieser Entwicklung noch nicht profitieren, sondern verzeichnet rückläufige Zahlen. Einkaufen über das Smartphone muss schnell und unkompliziert sein, ist jedoch in den seltensten Fällen gegeben und deshalb weniger interessant.

 

  • Bedürfniserfüllung durch unterschiedliche Plattformen
    Im Vergleich zu den vorherigen Wave Studien ist erkennbar, dass die Funktionalität von Sozialen Netzwerken hinsichtlich ihrer Fähigkeit, Bedürfnisse der User zu erfüllen zurückgegangen ist. Dennoch liegen sie als Plattform in der Bedürfnisbefriedigung weiterhin vorne. In der jüngeren Zielgruppe (16 bis 19 Jahre) dominieren Foto- und Vide-Plattformen hinsichtlich der Bedürfniserfüllung. Fakt ist: Es gibt keine Plattform für alle Bedürfnisse, aber für alle Bedürfnisse eine Plattform. Die mit 93,5% am häufigsten genutzte Videoplattform YouTube sorgt regelrecht für Unterhaltung und Ablenkung und verspricht vor allem Spaß. Facebook entwickelt sich zu einem weltweiten kontroversen News- und Meinungskanal. Instagram wird hingegen als positiver Happy Place beschrieben, welcher den Nutzern Anerkennung und Inspirationen liefert. Snapchat wächst täglich um 207%, bleibt aber als New Thing ein reines Teenie-Medium mit eingeschränkter Reichweite in älteren Zielgruppen.

 

  • Datensicherheit wird großgeschrieben
    Obwohl oder grade weil die Nutzung von Social Media zu den wichtigsten Bedürfnissen der Nutzer gehört, spielt der Datenschutz eine immer entschiedenere Rolle. 51% der Befragten sind aufgrund der Menge an persönlichen Daten im Netz besorgt und sogar 56% möchten bei jeglichen Online-Aktivitäten anonym bleiben. Dass die eigenen Daten weiterhin als heiliges Gut definiert werden, wirkt sich auch zu Lasten der Selbstdarstellung im Netz aus, sodass lediglich 35% behaupten, ihre Profile auf den Netzwerken zeigen sie so, wie sie wirklich sind. Obwohl WhatsApp im Verhältnis zu anderen Plattformen als Private Place empfunden wird, sehen nur 13% die Privatsphäre durch die App geschützt.

 

  • Schlüsselmomente identifizieren
    Täglich finden 60 Milliarden Online-Interaktionen statt, die sich in 3.000 Momente einteilen lassen. Dass die Aufmerksamkeitsspanne der Nutzer lediglich 8 Sekunden lang ist, wurde bereits in vorherigen Studien erwiesen. Umso wichtiger ist es für Unternehmen, den gewünschten Konsumenten im richtigen Moment mit der genau für ihn passenden Botschaft abzufangen. Somit wird die Identifizierung des zielgruppenspezifischen Orts und der dazugehörigen Zeit immer mehr zum Hygienefaktor. Zum einen muss den Konsumenten ein Mehrwert geboten werden, damit er empfänglich für die Botschaften ist und weiter müssen seine Bedürfnisse erfüllt werden. Erst, nachdem analysiert wurde, wo und wann die Zielgruppe aufnahmefähig ist, kann über die richtigen Touchpoints zum Transportieren der Botschaft nachgedacht werden.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Bestimmung der Zielgruppe für eine Marke zwar unerlässlich ist, ein Wettbewerbsvorteil aber nur dann generiert werden kann, wenn zusätzlich auch die Bedürfnisse betrachtet werden. Hierunter fällt das Verlangen nach Erfüllung der fünf Hauptbedürfnisse: Wissen, Beziehung, Unterhaltung, Selbstverwirklichung und Anerkennung, auf verschiedenen Plattformen. Da die Aufmerksamkeitsspanne mit 8 Sekunden ziemlich gering ist, müssen die Nutzer in Schlüsselmomenten abgefangen werden, in denen sie emotional dazu bereit sind Botschaften zu empfangen. Sind Zielgruppe, Bedürfnisse, Ort und Zeit (Schlüsselmoment) analysiert, müssen Touchpoints auf Social Media Plattform geschaffen werden, die mit dem meistgenutzten Endgerät der Zielgruppe abgerufen werden kann, um somit eine Markenbotschaft bestmöglich zu transportieren. Hierbei gilt zu beachten, dass die unterschiedlichen Bedürfnisse auch auf den jeweiligen Plattformen angesprochen werden.

 

Für uns Marketer ist die Studie deshalb interessant, weil wir die Erkenntnisse für die Konzipierung von Konzepten heranziehen können, um somit weiterhin erfolgreiche Kampagnen durchzuführen. Social Media: Ein Haifischbecken – Friss oder Stirb! Wir sagen eindeutig: Friss – nehmen uns dem sich stetig entwickelndem Feld an und setzten uns mit Trends auseinander, um weiterhin ein kompetenter Ansprechpartner in Sachen Social Media- und Influencer Marketing zu bleiben!

Quelle

http://umww.de