Die Fragen nach der Generation Z häufen sich. Wer zählt zu dieser Generation? Wie denken und handeln sie? Durch welche Maßnahmen erreicht man die junge Zielgruppe am besten? Und viele weitere Fragen beschäftigen vor allem Unternehmen, die die neue, junge Zielgruppe und damit die Nachwuchs-Generation erreichen wollen. Wir haben bei der Generation Z direkt nachgefragt und können nun Licht ins Dunkle Fragenmeer bringen.
Die Generation Z kämpft mit Vorurteilen
Wer steckt überhaupt hinter diesem Titel? Die Generation Z umfasst alle Menschen, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind und damit die Nachwuchs-Generation darstellen. Wer sich nach dieser jungen Gruppe umhört, erhält meist eine einseitige Denkweise: Die Neulinge seien vor allem unkreativ, säßen nur Zuhause rum und seien dauerhaft pleite. Vorurteile, die viele Menschen vertreten, die sich mit den jungen Menschen noch nicht ausgiebig auseinander gesetzt haben. Nicht zuletzt räumte Charles Bahr als jüngster Agenturchef Deutschlands mit seinem Vortrag beim Lucky Day 2018 zum Thema „Generation Z- Wie Aufmerksamkeit in der jungen Zielgruppe geschafft werden kann“ mit diesen Vorurteilen auf. Als Mitglied und Unternehmer dieser Generation spricht er aus der Insiderperspektive und konterte mit schlagkräftigen Argumenten wie die Gen-Z wirklich tickt. Laut Charles ist der Großteil seiner Generation nämlich das komplette Gegenteil jenes Bildes, welches die Vorurteile vermitteln. Mit zunehmenden Möglichkeiten, sich in der Social Media Welt zu beteiligen und zu präsentieren, steigt der Drang der Jugendlichen, sich kreativ auszuleben und ihren persönlichen, individuellen Content zu produzieren. Viele derer sind Creator, Produzent, Manager und Künstler in einem und damit alles andere als faul und unkreativ. Ebenfalls ist es der Generation Z immer wichtiger, in jungen Jahren ihr eigenes Geld mit ihren Kreationen zu verdienen, um unabhängig und erfolgreich zu sein. Ist die Generation Z also eventuell ehrgeiziger und kreativer als Viele denken?
Always online – auch beim Shopping?
Die Social Media Kanäle wie Snapchat und Instagram entwickeln sich fortlaufend enorm und weisen als neueste Funktion die sogenannte Shopfunktion auf. Diese Funktion vereinfacht das Online-Shopping und gibt Usern direkt die Möglichkeit, die Outfits ihrer Social-Media-Stars nachzukaufen. Die Entwicklung zu einer Welt, in der die Online-Medien die alltäglichen Abläufe übernehmen hält weiterhin an. Bedeuten solche Möglichkeiten das Aus für den stationären Handel? Wird die Generation Z in Zukunft nur noch online kaufen? Fragen, die berechtigt gestellt werden und einigen Händlern Sorgen bereiten.
Wir haben ein Interview mit der Generation Z geführt und ein eindeutiges Ergebnis zum Thema „Online-Shopping versus stationärer Handel“ bekommen. Vertretend für Viele, durften wir die Inhalte der Antworten von Hannah Wenzel in unserem Interview veröffentlichen und können Ihnen damit Einblicke in die Denkweise und Zukunftsorientierung dieser Generation geben. Hannah ist 15 Jahre alt und arbeitet neben ihrer Schulausbildung in Charles Bahrs Agentur tubeconnect media mit, die sich auf das Marketing für Teenager spezialisiert hat.
Insiderinformationen: Ein Interview mit der Generation Z
- Ganz spontan: Welches Shopping bevorzugt ihr – das Online-Shopping oder der Kauf im Laden?
Spontan gesagt, das Einkaufen im normalen Laden. - Gibt es Produkte, die ihr vermehrt online kauft oder auch ausschließlich im Laden?
Online kaufen wir natürlich Produkte, die es in Deutschland nicht zu kaufen gibt. Kleidung aus Amerika beispielsweise ist hier bei uns individueller und außergewöhnlicher. Solche Produkte kaufen wir dann natürlich viel online. Ansonsten machen wir bezogen auf die Produkte keine Unterschiede. Wir schauen eher danach, wo eventuell attraktive Angebote wie Sale oder ähnliches sind – egal, ob im Laden oder online. - Was gefällt euch daran, im Laden einkaufen zu gehen?
Der Grund, warum wir gerne in Läden einkaufen ist der, dass wir gemeinsam mit unseren Freunden unterwegs sind. Das Shopping macht viel mehr Spaß, wenn man nicht alleine unterwegs ist und sich gemeinsam die Produkte anschauen kann. Das fehlt natürlich beim Online-Shopping und macht den Einkaufs-Bummel im Vergleich attraktiver. - Gibt es etwas, das euch beim Online-Shopping stört?
Es ist sehr anstrengend, wenn man nie weiß, wie die Größen ausfallen und welche Größe man bestellen soll. Im Laden können die Klamotten beispielsweise direkt angezogen werden und man nimmt nur das mit nach Hause, was passt und gefällt. Online müssen die Produkte immer in mehreren Größen bestellt werden und anschließend muss das Paket auch wieder verpackt und zu einer Packstation gebracht werden. - Muss das Ladenkonzept eines Stores speziell sein oder muss die Marke euch beim Kauf etwas Besonderes bieten?
Nein, eigentlich nicht. Wir mögen es, wenn Marken oder Stores speziell sind und ihren ganz eigenen Stil haben. Sie müssen aber nicht auf Krampf versuchen, etwas spezielles zu kreieren. Wenn sie ihren Stil gefunden haben, sollten sie aber auch bei ihrer Linie bleiben und nicht versuchen, andere Konzepte zu kopieren oder nachzustellen. - Wie wird sich eurer Meinung nach der Trend hinsichtlich des Shopping verändern? Stichpunkt Shopping-Funktionen.
Natürlich erleichtern die Shopping-Funktionen, die nun über Instagram und Snapchat beispielsweise aufleben, den Einkauf. Per weniger Klicks können direkt Produkte nachgekauft werden. Auf dem geposteten Foto sieht man die Klamotten beispielsweise direkt angezogen und bekommt direkt den Verweis wo diese zu kaufen sind. Diese Funktionen könnten schon ein Schachzug des Online-Handels sein und den Kauf im Laden dadurch schwächen. - Wie viel Zeit verbringt ihr in der Woche in der Stadt/Einkaufszentren oder ähnliches?
Wir sind schon 2-3 Mal pro Woche in der Stadt unterwegs. Das Bummeln mit Freunden macht einfach Spaß und ist für uns auch noch nicht wegzudenken. Wir können direkt sehen, welche Trends gerade aktuell sind und welche Produkte neu sind. Dabei machen wir keinen Unterschied, ob Wochenende ist oder wir uns in der Woche nach der Schule treffen. Der Stadtbesuch gehört für uns auf den Wochenplan. - Euer letztes Statement zu diesem Thema?
Wenn wir uns entscheiden müssten, würden wir immer noch den Einkauf im Laden wählen. Das Erlebnis mit Freunden macht einfach mehr Spaß als die Dinge online zu kaufen. Wir verbinden den Stadtbummel meist damit, anschließend noch gemeinsam Essen zu gehen und den Tag ausklingen zu lassen. Trotzdem gibt es gewisse Produkte, die wir nur online kaufen bzw. kaufen können.
Entkräftete Vorurteile und ein Fazit
Den Gedanken, dass die Generation Z auch beim Thema Kaufentscheidung nur auf Online Medien setzt, können wir also nicht bewahrheiten. Diese Generation hat offenbar den stationären Handel für sich entdeckt und möchte auch nicht auf ihn verzichten. Trotz Online-Spitzenzeit mit circa 11 Stunden pro Woche, verbringen die Teenies ihre Zeit am liebsten persönlich mit Freunden. Das Smartphone ist zwar ihr ständiger Begleiter und Alltagsheld, aber es ist kein Alleinherrscher über ihr Denken und Handeln. Wir können gespannt bleiben wie sich der Kauftrend entwickelt, wenn Instagram, Snapchat und Co. sich weitere neue Features ausdenken, die das Online-Shopping verstärken. Zur jetzigen Zeit, liebe Händler, brauchen Sie sich aber noch keine Sorgen zu machen – der Stadt-Bummel bleibt weiterhin auf der Rangliste der neuen Generationen.
Quellen
„Die Generation Z entdeckt den stationären Handel“, W&V, 28.06.2018
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