Aus Musical.ly wird Tik Tok
Weniger als ein Jahr nach der Übernahme der Lipy-Sync App Musical.ly fügt der chinesische Eigentümer Bytedance die Plattform mit seinem hauseigenem Ebenbild Tik Tok zusammen. Ganz überraschend kommt die Nachricht nicht, denn bereits im vergangenem Jahr hatte das Medien-Unternehmen Musical.ly für 800 Millionen US-Dollar übernommen. Im Juni diesen Jahres wurde Musical.lys Live-Streaming Plattform Live.ly still gelegt und die Nutzer dazu aufgefordert zur LiveMe zu wechseln, einem Anbieter, in den Bytedance erst vor kurzem 50 Millionen US-Dollar investierte. Während Musical.ly vordergründig von jungen Europäern und Amerikanern verwendet wird, konnte sich Tik Tok vor allem auf dem asiatischen Markt etablieren. Im Juni diesen Jahres erreichte die App laut Medienberichten in China täglich 150 Millionen aktive und monatlich weltweit 500 Millionen Nutzer. Musical.ly erfreut sich über 250 Millionen registrierte Accounts. Mit der gestrigen Bekanntmachung der Zusammenlegung beider Plattformen strebt Bytedance einen Strategie- und Imagewechsel an: Tik Tok soll mehr und mehr für Vlogs, Comedy und Unterhaltung stehen und das umstrittene Image von Musical.ly ein für alle Male aus der Welt geschaffen werden
„Musical.ly und Tik Tok teilen die gleiche Mission. Deshalb ist es ein logischer Schritt, aus zwei Plattformen eine zu machen“, Alex Zhu, Musical.ly-Gründer und Senior Vice President
Mehr Sicherheit auf Tik Tok
Immer wieder hatte Musical.ly mit Kritik zu kämpfen, dass die Plattform, die vor allem von Kindern und Teenagern benutzt wird, zum Teilen von freizügigen Videos verleiten könnte und die Nutzer dazu animiert, anzügliche Posen einzunehmen. Da nicht ausreichend Schutzmaßnahmen getroffen wurden, warnten selbst Verbraucherschützer. Da Bytedance die Plattform sicherer machen will, wird aktuell viel Geld investiert, um technisch aufzurüsten, damit anstößige Inhalte und/oder Kommentare mittels maschinellem Lernen schneller erkannt und gesperrt werden können. Zudem ist ein „Safety Center“ geplant, in dem Tipps an Eltern gegeben werden und die Nutzer einstellen können, wer ihre Inhalte sehen darf und wer nicht. Mit der Namensänderung zu Tik Tok sind jene Assoziationen, die zu dem fragwürdigen Image von Musical.ly standen nun dahin.
Die strategische Neuausrichtung zielt weitestgehendst auch darauf ab, die ältere Zielgruppe für die Plattform begeistern zu können. Bytedance will mit dem neuen Tik Tok weg von reinen Sing- und Tanzinhalten und hat dafür neue Kategorien, die von Beauty über Reisen hin zu Sport gehen, integriert.
Akzeptanz oder Ablehnung?
Tik Tok ist sowohl im Google Play Store als auch im Apple Store erhältlich. Nutzer von Musical.ly erhalten beim nächsten Update automatisch die Tik Tok App, damit alle bereits existierenden Accounts erhalten bleiben. Ob der Wechsel zu Tik Tok angenommen wird, muss sich noch zeigen. Im Play Store befinden sich derzeit jedoch schon eine Menge negativer Bewertungen der veränderten App.
Quellen
RIP Musical.ly: Die LipSync-App verschmilzt mit Bytedance-Tochter und heißt künftig Tik Tok, meedia.de, 02.08.2018
Musical.ly ist tot, lang lebe Tik Tok, faz.net, 02.08.2018
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